Hierzu könnte man nach Gottfried Feidel sagen: “Wörterbücher sind Krücken für den Anfänger, Glatteis für den Uneingeweihten und eine Fundgrube für denjenigen, der mit ihnen umzugehen weiß“.
Jeder Übersetzer wird natürlich immer mal wieder ein zweisprachiges Lexikon zu Rate ziehen müssen. Da aber sowieso nie alle gesuchten Wörter in einem noch so dicken Lexikon enthalten sein können, ist es gut, sich einige Gedanken zum Textverständnis zu machen.
Unbekannte Wörter erschließt man meist am leichtesten aus dem Kontext, oft kommen da weiter oben oder weiter unten Synonyme des gesuchten Wortes vor, oder Hinweise auf die Wertung dieses Wortes, damit ist gemeint z.B. “positiv“, “negativ“. Auch ergibt sich mit ein bisschen Phantasie, wenn man im Prinzip versteht, was der Autor sagen will, man also die “Richtung“ verstanden hat, in die man denken muß, die Möglichkeit zu “raten“ – “intelligent zu raten“. Für einen geübten Übersetzer gibt ein Lexikon eben oft nur einen Hinweis, in welche Richtung er zu denken hat. Auf jeden Fall ist es am besten, parallel zu einem zweisprachigen auch ein einsprachiges Lexikon zu benutzen, das uns den Verwendungsbereich des gesuchten Wortes genau demonstrieren kann.
Eine zweite Methode zur Erschließung unbekannter Wörter ist die analytische: Wir versuchen das Wort in seine Bestandteile aufzulösen, d.h. machen uns Gedanken über seine Zusammensetzung bzw. Ableitung.
Nicht zu vergessen ist auch das Allgemeinwissen, das ebenfalls eine entscheidende Rolle beim Aufschlüsseln von Informationen spielt.