Der weltweit bekannte Künstler Jörg Immendorff wurde am 14. Mai 1945 in Bleckede geboren und ist am 28. Mai 2007 nach langer schwerer Krankheit in Düsseldorf verstorben.
Er begann Anfang der 60er Jahre ein Studium als Bühnenbildmaler in der Düsseldorfer Kunstakademie bei dem sehr bekannten 1968 verstorbenen deutschen Bühnenbildner Teo Otto. Nach dieser von 1963-1964 währenden Phase gelang es ihm aufgrund seines Talentes in die Klasse von Joseph Beuys zu gelangen was ihm grosse Möglichkeiten zur Erweiterung seines künstlerischen Horizontes ergab.
Da seine ersten grosses Aufsehen verursachenden Projekte in dem 1968 zusammen mit Chris Reinecke gegründetem „Aktionsprojekt LIDL“ sehr provokant und neodadaistisch waren wurde er 1969 von der Kunstakademie verwiesen. Seine damalige politische Einstellung äusserte sich auch in der Mitgliedschaft in der KPD die als maoistisch galt. Für die KPD fertigte er auch die grafische Grundlage zu ihren Flugblättern.
In der Zeit von 1968 – 1981 war Jörg Immendorff als Kunstlehrer an der Dumont Lindemann Schule in Düsseldorf und malte in seiner Freizeit plakative Bilder mit kritischen Themen zu Politik und Gesellschaft die in der Form der frühen 70er Jahre als Agitprop-Phase bezeichnet werden. Dieses Kunstwort setzt sich aus den Begriffen Agitation und Propaganda zusammen und wird häufig zur Umschreibung der kommunistischen Werbung in politischen Bereichen verwendet. Immendorff erhielt auch die Möglichkeit diese Bilder auf der documenta 5 zu zeigen. Dieser Auftritt sorgte dafür, dass Immendorff als der führende Vertreter der neuen deutschen Historienmalerei anerkannt wurde, was auch eine Teilnahme an der Biennale im Jahr 1976 ermöglichte.
Seine kritische Einstellung zur antidemokratischen Politik in der DDR brachte ihm die Bekanntschaft mit dem ostdeustschem Künstler A. R. Penck mit dem er zusammen die deutsch-deutsche Frage künstlerisch thematisieren konnte. Diese Serie aus 16 grossen Bildern wurde als Cafe Deutschland bekannt.
1984 erhielt Immendorff eine Anstellung als Gastdozent der Kölner Werkschulen und bekam die Möglichkeit die Festspiele in Salzburg bühnenbildnerisch auszustatten. Im Jahre 1989 erhielt er die Professorwürde an der Städelschule in Frankfurt a. Main verliehen, wo er auch bis 1996 arbeitete bevor er 1996 als Professor an die Kunstakademie Düsseldorf berufen wurde.
Leider wurde 1997 ALS bei ihm diagnostiziert, eine tödliche verlaufende die Nerven befallende Krankheit. Nach weiteren wichtigen Arbeiten (u.a. die berühmten Bilder für Gerhard Schröder im Kanzleramt) konnte er ab Ende 2006 aufgrund seiner Krankheit die Arme und Beine nicht mehr
bewegen. Er starb kurz vor seinem 62 jährigem Geburtstag, vermutlich an Herzversagen, in Düsseldorf